2003: Diplomarbeit - Zentrum für kreative Schülerfreizeit

 

In seiner Diplomarbeit an der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt Christian Zweigler 2003 den Gestaltungsvorschlag zur Einrichtung eines Zentrums für kreative Schülerfreizeit in der Barfüßerkirche.

„Die Gestaltung der Baukörper ist durch die Größe und Proportionen der Kirche bestimmt. Eine Ergänzung mit modernen Mitteln soll den Kern der Arbeit bilden, damit wird eine Balance aus Harmonie und Kontrast nötig. Die Ruine wird in der Art ergänzt, dass sowohl die Kubatur wieder erkennbar, als auch der Ruinen-Charakter erhalten wird.

„Das räumliche und funktionale Zentrum des Entwurfs ist der Innenhof, der sich als offener Innenraum zwischen dem neuen Theatergebäude und dem historischen Chor aufspannt. Hier wird die Größe und Gliederung des Gebäudeensembles sichtbar, die sich schon im südlichen Seitenschiff von der Barfüßerstraße ankündigen.
Der Besucher erfährt das Ensemble schrittweise. Von Ferne ist die Barfüßerkirche nur in der Silhouette erfahrbar. Diese wird durch die Gegenüberstellung des kupfergedeckten Chordaches und des mit Solarkollektoren belegten Theaterdaches geprägt. Im
Straßenraum selbst nimmt man dagegen die starke Rhythmisierung durch die Betonpylone wahr, welche die ehemaligen Strebepfeiler nachbilden.
An der Stelle des ehemaligen Haupteinganges liegt der schmale Durchgang. Durch ihn gelangt man in den großen Innenhof, in dem die vier Bauglieder (Seminargebäude im Süden, Theatergebäude im Westen, Malschule im Norden und Chor im Osten) klar abzulesen sind. Die beiden Giebel (Treppenraum des Theatergebäudes und der verglaste Triumphbogen des Chores) dominieren den Raum. Durch das nördliche Seitenschiff ist ein Durchgang auf den Pausenhof möglich, der durch die Arkaden des ehemaligen Kreuzganges führt.
Die gesamte Höhe und Gliederung der Barfüßerkirche wird durch den Treppenraum des Theatergebäudes erfahrbar. Denn hier kann man, dem Chor gegenüber, den Raum in seiner Vertikalen ermessen. Es bieten sich dadurch ganz neue Ein- und Ausblicke in die mittelalterliche Kirche, z.B. durch einen Blick aus den Obergadenfenstern oder aus der verglasten Dachfläche nach Norden.
Die Abfolge der Raumqualitäten von der Barfüßerstraße zum Pausenhof reicht vom öffentlichen Straßenraum über den schmalen Durchgang in einen halböffentlichen Innenhof bis zum halböffentlichen Grünraum hinter der Kirche.”


Quelle: Zentrum für kreative Schülerfreizeit. Umnutzung und Neubau auf dem Areal der Barfüßerkirche in Erfurt. Erläuterungen zur Diplomarbeit, Bearbeiter: cand. Ing. Christian Zweigler, Bauhaus-Universität Weimar Wintersemester 2002/2003, Erfurt, den 21. Februar 2003

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