Die Zauberflöte

Premiere der Domstufen-Festspiele

Musikalische Leitung: Walter E. Gugerbauer
Inszenierung: Guy Montavon
Ausstattung: Peter Sykora

Theater Erfurt, Generalintendant Guy Montavon

Mit Zauberflöte und Schöpfung erklingen zwei prägende Werke der europäischen Musikgeschichte in engstem inhaltlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang. Sie drängten den
Veranstaltern Theater und Initiativkreis einen Brückenschlag quasi auf.

Joseph Haydn preist den Menschen als die Krone der Schöpfung und erlegt ihm Respekt vor dem Geschaffenen auf. Er lässt singen: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde. ... Mit Würd’ und Hoheit angetan, mit Schönheit, Stärk’ und Mut begabt. Gen Himmel aufgerichtet steht der Mensch, ein Mann und König der Natur ...“

Mozart und sein Textdichter erheben in der Zauberflöte wenig früher die Liebe zur wichtigsten Maxime des Handelns, auch des politischen. „Wo Mensch den Menschen liebt, kann kein Verräter lauern, weil man dem Feind vergibt“, postuliert Sarastro für seinen Herrschaftsbereich. Sie wagen sich sogar noch weiter vor: Sarastro übergibt seine Macht einem jungen, schwer geprüften Paar, damit nicht Hass und Gier, sondern liebende Verantwortung das Zusammenleben der Menschen regeln möge. Die Oper wurde zur Wiener Sensation des Jahres 1791 und verteidigt ihre Popularität bis heute. So leichtfertig wir dieses Ideal auch dem Reich der Utopie zuschlagen, es war ein opfer- und ergebnisreicher Prozess, in dem die Künstler mit diesen Forderungen das humanistische Profil der Kunst prägten und das gesellschaftliche Bewußtsein für ihre Ideale schärften.

Domstufen