Der Färberaltar

Sonntagsseite

Der sogenannte Färberaltar entstand in der Zeit des Weichen Stils um 1420. Sein Name leitet sich ab vom Wappen der Färberinnung, das sich auf der Außenseite unter der Darstellung der Verkündigung an Maria befindet. Abbildungen von Färbern gibt es auch auf zwei Schlußsteinen und einer Glasmalerei. Die Innung hat sich offenbar mit großzügigen Stiftungen am Ausbau der Kirche beteiligt.

Auf der Mitteltafel des gemalten Triptychons ist eine vielfigurige Kreuzigungsszene dargestellt. Der Crucifixus steht vor glattem, oben mit Wolken umsäumtem Goldgrund. Unter dem Kreuz befinden sich der Schädel und die Gebeine Adams. Links sitzt Maria zwischen Maria Magdalena und Maria Kleopha, hinter ihnen stehen Johannes, Longinus und ein Kriegsknecht, rechts unter dem Kreuz der gläubige Hauptmann, Söldner, Pharisäer und Stephaton mit dem Essigschwamm.

Die Flügelinnenseiten zeigen vier Heilige in Architekturgehäusen: links oben Eligius mit Pferdefuß und Hammer, darunter Antonius mit Krückstab, Glocke und Schwein, rechts oben Klara mit Buch und unter ihr Christophorus mit dem Christuskind. Die Darstellung der Verkündigung auf der Alltagsseite ist auf beide Flügel verteilt, links der Verkündigungsengel, rechts Maria, ihr zu Füßen das Wappen der Färber.